Der Herbst ist da und es stellt sich die Frage: Eindecken im Winter ja oder nein?

Mein Pferd friert?!

Grundsätzlich kommen Pferde mit Kälte besser klar als mit Hitze. Wenn du frierst, heißt es nicht, dass dein Pferd auch friert.

Zittern bedeutet nicht zwangsweise, dass dein Pferd friert. Ist dein Pferd andauernden Regen ausgesetzt, perlt der Regen nicht mehr ausreichend ab und nasse Pferde zittern sich dann warm.

Die Thermoregulation erlaubt den Pferden die Körpertemperatur unabhängig von der Umgebungstemperatur konstant zu halten. Durch Schwitzen kühlt das Pferd die Körpertemperatur. Bei kalten Temperaturen bildet das Fell durch aufgestellte Haare eine Isolationssschicht und wärmt. Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, wie jetzt gerade Anfang Herbst, kann dein Pferd gut vertragen.

Im Temperaturbereich von -15 °C und 25 °C benötigt dein Pferd keine Hilfe bei der Thermoregulation. Ist es kälter, ist zusätzliche Energie erforderlich. Raufutter bietet deinem Pferd ausreichend Energie, um die Körpertemperatur im optimalen Bereich zu halten. Wann eine Raufuttergabe notwendig ist, hängt von der 

  • Haltung (inkl. Unterstellmöglichkeiten), 
  • Fell, 
  • Alter und 
  • Gesundheitszustand deines Pferdes 
  • sowie den Wetterbedingungen (Regen, Wind, Temperatur)

ab. Pferde in Offenställen und in nass-kalten Gebieten benötigen eher mehr Energie.

Zwei Pferde eingedeckt auf der Weide

Wann solltest du dein Pferd eindecken?

Das Winterfell bietet ausreichend Schutz vor Kälte und Nässe. Dein Pferd solltest du eindecken, wenn es:

  • geschoren wurde
  • krank ist
  • bereits älter ist
  • langem, andauernden Regen ausgesetzt ist (kein Unterstand vorhanden, Unterfell ist bereits nass)
  • nicht vor Wind und Wetter geschützt ist 

Warum eindecken?

  • Schutz vor Wind, Regen und Kälte
  • sehr schlechte Witterungsbedingungen
  • dünnes Winterfell
  • zu dickes Winterfell verhindern
  • Hilfe bei gesundheitlichen Problemen (Arthrose, Rückenprobleme, Husten)
  • als Unterstützung bei einer Voll- oder Teilschur

Wenn du dich für das Eindecken deines Pferdes entscheidest, musst du es den ganzen Winter eindecken.

drei Arten von Pferdedecken

Welche Decke ist die Richtige?

Grundregel: Je kälter und nasser, desto dicker die Decke. 

Jedoch darf das Pferd nicht zu dick eingepackt werden. Dann fängt es an zu schwitzen. Es kann  ein Hitzestau entstehen, es können aber auch Kreislaufprobleme und Koliken auftreten.

Wähle die passende Größe für dein Pferd, sodass sie gut passt und somit ausreichend Schutz bietet und keine Druck- und Scheuerstellen verursacht. Bei einer Regendecke ist es ratsam eine Wechseldecken zu nutzen, wenn die eine bereits durchnässt (vom Halsteil ins Futter).

Je nach Anwendungsbereich gibt es:

  • Abschwitzdecke
  • Unterziehdecke
  • Stalldecke
  • Regen- oder Paddockdecke
  • Outdoordecke
  • Ripstop, Denier und Füllung
  • Bauchlatz, Halsteil und High-Neck

Reinige die Decken regelmäßig. Hierfür kannst du einen professionellen Service in Anspruch nehmen. Vielleicht hat dein  Stall auch eine extra Waschmaschine für Pferdedecken. In der heimischen Waschmaschine solltest du Pferdedecken nur in Ausnahmefällen waschen. Hierfür haben wir dir im Themengebiet “Pferde scheren – Pferdehaare überall” bereits ein paar Tipps gegeben.