Es gibt verschiedene Materialen für Gebisse, die je nach Ausbildungsstand von Reiter:in und Pferd eingesetzt werden können. Da unterschiedliche Materialen auch unterschiedlich scharf wirken können. 

  • Edelstahl – ist robust, schmacksfrei und rostfrei. Edelstahlgebisse gibt es in unterschiedlichen Gewichten, da sie hohl oder massiv gefertigt werden können. Edelstahlgebisse sollten regelmäßig auf scharfe Kanten kontrolliert werden.
  • Kupfer – ist ein relativ weiches Metall, gut formbar und zäh. Es ist nicht geschmacksneutral und daher speichelfördernd. Kupfergebisse  verschleißen schneller und werden oft im Kombination mit Edelstahl eingesetzt.
  • Eisen – wird heute häufig in der Westernreiterei eingesetzt
  • Bronze – korrionsbeständig, verschleißt kaum, ist aber teuer, da die Verarbeitung schwer ist.
  • Argentan – oder auch Neusilber bzw. german silver genannt, enthält 60 % Kupfer und Legierungen aus Nickel und Zink u.a. Nickel gilt aus allergieauslösend. Argentangebisse sind  kaufreundlich und verschleißen wenig.
  • Aurigan – ist neu am Markt, hat einen Kupferanteil von 85 % und besteht weiterhin aus Zink- in Siliziumlegierungen. Aurigangebisse sind nickelfrei, oxidiert nicht so schnell wie Kupfer, ist fester.
  • Blue steel – oder sweet iron die blaue Legierung setzt durch (Luft-)Feuchtigkeit Oberflächenrost an, blau wird rostbraun. Dies schmeckt süßlich, regt die Speichelbildung und Kautätigkeit an.
  • Leder – ist langlebig, wenn es richtig gepflegt wird. Die Pflege ist etwas aufwendiger. Leder ist sehr beliebt, außerdem schreibt die LPO und FN-geregelte Turnieren Leder oder lederähnliche Materialien vor. Ledergebisse regen die Kautätigkeit an und fördern den Speichelfluss.
  • Kunststoff – wird von Temperatur beeinflusst, kann mit Geschmack versehen werden und verschleißen. Nathegebisse sind robuster, antiallergen, frei von Weichmachern und Lösungsmitteln und werden gut vertragen. 
  • Gummi – ist unterschiedlich hart und nicht sehr langlebig, da sie aufrauen und spröde werden. Oft wird ein Metall mit Kautschukhülle (Naturmaterial) kombiniert. Das Pferd sollte einen guten Speichelfluss haben, damit das Gummigebiss nicht scheuert (sog. Radiergummieffekt).

Tipps zur Anwendung

  • Rostige, scharfkantige oder abgenutzte Gebisse musst du entsorgen und dürfen nicht mehr verwendet werden.
  • Das Gebiss liegt in den zahnfreien Stellen des Mauls, zwischen Schneide- und Backenzähnen. 
  • Die Größe des Gebiss ergibt sich aus dem Abstand zwischen Ober- und Unterkiefer sowie der Länge der Maulspalte.
  • Dein Pferd sollte mit dem Gebiss noch kauen können. 
  • Beachte, je dünner das Gebiss, desto schärfer die Einwirkung auf das Maul. 
  • Blanke Stangengebisse sollten nur Profis anwenden.
  • Durch Maulbewegungen kann sich dein Pferd den Zügelhilfen entziehen
  • Entzieht sich dein Pferd den Hilfen, verhindert ein Reithalfter das Aufsperren des Mauls, dies sollte nur mit Bedacht eingesetzt werden.
  • Beim Abtrensen achte darauf, dass dein Pferd das Gebiss von selbst “ausspuckt”. Das Gebiss nicht herausziehen.
  • Ist dein Pferd eher unruhig, dann sollte es im Stall auf- und abgetrenst werden.