Motivation

Ist dein Pferd bereit zu handeln, dann ist es motiviert (durch die Gesamtheit aller Beweggründe) und lernt es auch. Je motivierter, desto besser lernt dein Pferd. Das funktioniert übrigens nicht nur bei Pferden 😉.  Es gibt die:

  • von innen kommende (intrinsische) Motivation. Wie der Name sagt, kommt sie aus dem Inneren und entsteht von selbst, wenn dein Pferd sich wohlfühlt. Dein Pferd ist aus Freude und Vertrauen motiviert und arbeitet völlig freiwillig mit.
  • von außen kommende (extrinsische) Motivation. Ist für dich sehr gut beeinflussbar. Hier wird Motivation durch (An-)reize hervorgerufen. Die Reize können positiv (Lob, Belohnung) oder negativ (Angst, Druck) sein. Das Pferd möchte diese Reize entweder erreichen oder vermeiden.
  • Die Reize lassen sich nicht unendlich ausdehnen, um motivierter zu sein. Z. B. zu hoher Druck kann eine instinktive Abwehrreaktion hervorrufen. Auch bei der Belohnung durch Futter kann zu großer Hunger zu eher unerwünschten Verhalten als Motivation führen.
  • Es ist möglich, dass aus der extrinsische Motivation eine intrinsische wird, dann wenn z.B. das Leckerli nicht mehr als Belohnung notwendig ist, sondern der Spaß ausreichend ist.

Um dein Pferd optimal zu motivieren:

  • lerne es sehr gut kennen, kenne seine Vorlieben, Abneigungen, Körpersprache und kleinste Signale
  • schaffe eine Umgebung in der sich dein Pferd wohlfühlt.
  • sei authentisch im Umgang mit deinem Pferd, sei ehrlich, freundlich und selbst motiviert.
  • arbeitet gemeinsam in kleinen, einfachen Schritten auf euer gemeinsames Ziel zu.
Isländer wird geführt

Konsequenz und Kontiguität

Die Verknüpfung von Reiz und Reaktion müssen immer (Konsequenz) und vom Timing her passend (Kontiguität) erfolgen. Das Signal (bzw. der Reiz) wird immer klar und gleich gegeben und vermittelt. Die gewünschte Reaktion immer sofort in gleicher Form belohnt. Es ist wichtig im richtigen Moment im richtigen Umfang die Signale und Hilfen zu geben. Ein Ruck am Führstrick (Reiz) führt zum Anhalten (Reaktion) und der Strick wird nachgelassen (Belohnung). 

Reithilfen beim Pferd - Verstärkung

Positive und negative Verstärkung und Bestrafung

Verstärkung und Bestrafung können positiv (hinzunehmen eines Reizes) oder negativ (weglassen eines Reizes) sein. Soll ein Verhalten gefestigt werden, muss es verstärkt werden. Bestrafung führt dazu, dass dein Pferd diese Reaktion wohl in Zukunft weniger zeigt.

  • Positive Verstärkung ist z.B. das Belohnen durch Lob oder Leckerli. An den primären Verstärker, das Futter, kann auch ein sekundärer geknüpft werden, das Lob. Für beide Verstärker muss das Timing (Kontiguität) stimmen, damit beide das gleiche positiv verstärken. 
  • Bei Reiterhilfen u.a. wird mit negativer Verstärkung gearbeitet. Wird (körperlicher) Druck durch eine Schenkelhilfe weggenommen, dann ist dies eine negative Verstärkung, weil der Reiz entfernt wird.
  • Bei der positiven Bestrafung kommt, wenn unerwünschtes Verhalten auftritt, ein Reiz hinzu, meist physisch oder psychisch. Das kann z.B. ein Ruck am Strick sein oder auch touchieren mit der Gerte.
  • Fällt die Bestrafung negativ aus, dann wird ein Reiz, denn das Pferd als angenehm empfindet, weggelassen, wenn unerwünschtes Verhalten auftritt. Wenn du z.B. dein Pferd krauelst und es “zurück krauelt” und du es unangenehm empfindest und dann aufhörst.