Weidesaison steht in den Startlöchern, doch bevor wir über das Anweiden nachdenken, wollen wir uns Gedanken über die Weide selbst machen. Vegetation einer Weide verändert, meist werden günstigere Bedingungen für Unkräuter geschaffen, die dann die Kräuter verdrängen. Lockerer Boden und eine artenreiche Pflanzenwelt sollten die Merkmale einer Weide sein. Verfilztes Gras und Moos muss entfernt werden, damit keine Schimmelnester entstehen können. Die Weide muss (ausbruch-) sicher sein. Wie wird die Weidefläche optimal für den Saisonstart vorbereitet? Unsere Checkliste (Download am Ende des Artikels) unterstützt dich dabei.
Abschleppen
Abschleppen mit der Wiesenegge, Vorrichtung mit Ketten und Dornen, die einer Egge ähnelt. Die Maulwurfshügel werden abgetragen und kleine Löcher im Boden wieder verfüllt. Beim Abschleppen wird Moos aus dem Boden gerissen und altes, verfilztes Gras entzerrt. Der Boden wird belüftet. Nach dem Schleppen sollte der Boden gewalzt werden.
Ein guter Zeitpunkt zum Abschleppen der Pferdeweide ist Anfang April. Es sollten keine Nachtfröste mehr zu erwarten sein und das Gras sollte noch nicht wirklich gewachsen sein, also noch sehr jung und ca 5-10 cm neu gewachsen.
Vegetation auffrischen
Stellen mit viel Unkraut bearbeiten. Hier können mehrjährige Pflanzen ausgegraben werden. Vorallem lichte Stellen im Gras sollten nachgesät werden. Damit das Jakobskreuzkraut an seinem Lieblingsplatz wenig Chancen hat. Je nach Größe der Fläche, auf der eingesät werden soll, kann dies per Hand oder mit einer Saatmaschine, die Bodenschlitze befüllt, geschehen. Die Nachsaat sollte nach dem Abschleppen und vor dem Walzen gemacht werden.
Düngen
Welche Nährstoffe fehlen, um den Boden optimal zu versorgen, kann nur durch die Analyse einer Bodenprobe ermittelt werden. Es sollten mehrere Einzelproben an unterschiedlichen Stellen der Pferdweide entnommen werden. Ob die Proben einzeln oder als gemischte Sammelprobe an die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) gesendet wird, hängt von der Verschiedenheit der proben ab. Jedes Bundesland hat eine LUFA. Diese geben auch Empfehlungen zur Düngung. Dafür sind die Ergebnisse der Bodenprobe notwendig. Es werden mindestens ph-Wert und Gehalt von Phosphor, Kalium und Magnesium untersucht. Einige Bundesländer stellen ein Programm zur Düngemittelbedarfsermittlung bereit. Eine gepflegte Pferdeweide wird geregelmäßig getestet und entsprechend gedüngt. Somit bleibt bei Bodenfruchtbarkeit und gewünschte Pflanzenvielfalt erhalten.
Zaun
Alle Zaunpfähle werden auf Standsicherheit überprüft. Morsche oder nicht mehr standfeste Pfähle müssen gestützt oder am besten erneuert werden. Stromseile und Litzen prüfen. Dabei darauf achten, dass sie straff genug gespannt und nicht verdreht sind, ggf. die Strombändern nachspannen. Litzen und Strombänder sowie Griffe, die verrostet, bemoost oder von der Sonne porös geworden sind, müssen ausgetauscht werden. Stellen an denen Sträucher oder große Pflanzen sehr dicht am Zaun stehen, müssen frei geschnitten werden. Am Ende testen, ob der Zaun auch funktioniert.
Bei Toren oder auch Zäunen, die aus Holz sind, müssen die Latten überprüft und fehlende, oder morsche Holzlatten erneuert werden. Damit sich die Pferde daran nicht verletzten können.
Entwässerung
Unter den Zäunen oder sehr dicht daran, wo die Pferde nicht den Boden verdichten, bilden sich gelegentlich kleine Dämme. Je nach Gefälle, kann das Regenwasser dadurch nicht abfließen. Damit sich keine Pfützen oder Schlammlöcher bilden, muss für die Ablaufmöglichkeit von Regenwasser geschaffen werden. Auch Entwässerungsgräben müssen auf ihren Zustand hin überprüft werden.
Löcher, die beim Abschleppen nicht ausreichend nicht verfüllt werden konnten, müssen zusätzlich begradigt werden. Gerade am Weidetor oder anderen Zugängen zur Weide bilden sich gerne Löcher, die dann zu unschönen Pfützen werden.
Unterstand, Tränke, Bäume und Co.
Vorhandene Unterstände und Tränken müssen ebenfalls auf den Saisonstart vorbereitet werden. Sind alle Elemente in Ordnung und funktionsfähig? Bäume und Sträucher bedürfen ggf. einem Verjüngsschnitt, vorallem damit beim nächsten Sturm kein Baum zur Unfallgefahr wird.
Hier kannst du die Checkliste (pdf, 160 kB) herunterladen.
Hallo,
eine Walze habe ich nicht. Aber eine Rüttelplatte. Hat jemand damit Erfahrung, klappt das auf einer kleinen Weide ?