Die Qualität vom Heu hängt ab von:

  • Bodenbeschaffenheit
  • Pflanzenarten auf der Wiese (Klee, Gräser und Kräuter)
  • Wiesenpflege inkl. Düngung
  • Heuwerbung (Schnittzeitpunkt, Ernteprozess)
  • Trocknungsverfahren
  • Lagerung

Der Boden ist für die Heuqualität entscheidend. Ein qualitativ hochwertiger Boden, mit vielen (Mikro-) Organismen, ist die Grundlage für gutes Heu. Das Heu kann durch Saat von regionalen Gräsern und Kräutern besonders wertvoll werden. Idealerweise werden keine Kunstdüngemittel eingesetzt, um die Bodenbeschaffenheit zu verbessern.

Dein Pferd kann am besten Gräser mit hohen Rohfaseranteil und geringer Energie- und Eiweißdichte verdauen. Der Eiweißgehalt der Pflanzen nimmt zum Herbst hin ab, wohin gegen der Rohfasergehalt im Frühjahr am geringsten ist. Wenn as Gras blattarm und stengelreich ist, die meisten Gräser versamen, also in Blüte stehen, dass ist der beste Zeitpunkt für den ersten Schnitt (die Mahd). Die Heuwerbung beginnt meist im Juni. Der Fruktangehalt ist niedrig. Rohfaser-, Energie- und Eiweißgehalt sind optimal. Sowie Struktur und Masse passen für eine optimale Verdauuung.

Beim zweiten Heuschnitt im August/September verringert sich der Rohfaseranteil, kann noch von den Pferden gefressen werden, ist aber ggf. weniger bekömmlich.

Die Grünflächen sollten frei von Giftpflanzen wie z.B. Jakobskreuzkraut sein. Um eine Einbringung von Giftpflanzen in das Heu zu vermeiden, sollten die Weide vor dem Schnitt kontrolliert werden. Idealerweise werden keine Pestizide zur Vernichtung eingesetzt.

Bei der Heuwerbung wird das Gras gemäht, gewendet und geschwadet. Das Heu wird somit in Bodentrocknung auf der Grünfläche getrocknet. Das Heu wird dann in Rundballen gepresst und kann gelagert werden. In der Schwitzphase wird der Keimgehalt des Heus reduziert und die Keimruhe tritt ein. Nach 6 – 8 Wochen, wenn der Wassergehalt ca 14 % beträgt und das Heu nicht mehr gären kann, darf das Heu verfüttert werden.

So erkennst du qualitativ hochwertiges Heu

Um die Qualität von Heu zu beurteilen gibt es zwei Möglichkeiten: eine objektive also chemische und eine subjektive Analyse, indem du deine Sinne einsetzt. Sehen, fühlen und riechen.

Gutes Heu:

  • riecht frisch, angenehm und aromatisch.
  • fühlt sich nicht klamm oder feucht an.
  • hat eine gute Struktur, nicht zu weich und nicht zu grob.
  • ist frei von Schimmelnestern. Dann muss es entsorgt werden.
  • ist eher grün statt braun oder grau, wirkt wie frisches Gras
  • ist frei von Erde und Verunreinigungen.
  • ist wenig staubig.
  • enthält keine Giftpflanzen.

Eine Analyse des Heus und anderem Raufutter auf Inhalt und Pilz- oder Gesamtkeimzahl sowie Milben oder auch Kreuzkraut oder Herbstzeitlose kann z.B. bei der LUFA Nord-West erfolgen. 

Geprüft werden Mineralstoffe (Calcium, Phosphor, Natrium, Mangesium und Kalium) und Spurenelemente (Kupfer, Zink, Mangan, Eisen und Schwefel) sowie Jod und Selen. Calcium und Phosphor sind bei hochwertigem Heu ausreichend vorhanden, um den Bedarf eines erwachsenen Pferdes zu decken. Magenesium und die Spurenlemente Zink, Kupfer und Mangan sind meist nicht in ausreichender Menge enthalten.

5 Antworten auf „Gutes Heu erkennen“

  1. Danke für den Beitrag und die Tipps, wir machen unser Heu selbst und es ist schwierig keinen Staub oder Schimmelnester am Ende drin zu haben.

    LG Dehli

  2. Das ist die schöne Theorie, ein solcher Ballen kostet dann um die 80 Euro. Wer soll das bezahlen?

  3. Wir machen sehr schönes Heu, vom sensorischen Eindruck her. Sehr rohfaserreich, in Blüte, sehr angenehmer Geruch, alles gut. Nur ohne Kunstdünger? Da wäre der Ertrag auf den Böden hier so gering, dass so ein Ballen tatsächlich in „Gold aufgewogen“ werden müsste, um den Aufwand zu entschädigen. Vor allem würde ich praktisch die dreifache Fläche benötigen, um meinen Stall durch den Winter zu bekommen.

  4. Also servus😏,
    Wir hatten vier Jahre lang nen Offenstall & mmeine deutsche Reitponystute war Hufrehe-gefährdet. Immrt im Frühjahr, wenn der Fruktanegehalt am Höchsten is, verheuen die Bauern eh nix. Nur oft war staubig und ohne Wässern ging nix. Also merke: Silage=vergleichbar mit Sauerkraut, aber frisch is… …naja. Okay.

  5. Ja solches Heu und auch noch bezahlbar zu bekommen ist leider ein Wunschdenken! Wir machen auch unser Heu zum Teil selbst, Teil kaufen wir dazu. Wir fahren regelmäßig unsere Maulwurf Haufen im Frühjahr ab und stechen die herbstzeitlosen aus. Trotzdem haben wir bei der Ernte anschließend Maulwurf Haufen und herbstzeitlosen mit dabei.

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