Das Ende des Jahres rückt allmählich näher. Nach dem beschaulichen Weihnachtsfest ist vor Silvester. Und Silvester bedeutet für viele Pferde und Pferdehalter Stress. Wir haben einige Tipps, wie ihr Silvester entspannt entgehen sehen könnt.

Pferde sind Fluchttiere. Sie haben sehr empfindliche Sinnesorgane, davon hängt in der freien Natur ihr Überleben ab. Viele Pferde reagieren daher ängstlich und mit Panik auf die Lichtreflexe, die Knallerei und den Geruch der abgebrannten Raketen.

Boxentüren- und fenster schließen
Am einfachsten ist es für Pferde, die gewohnt sind nachts in der Box zu stehen. Sie verbinden den Stall mit Futter und Entspannung und fühlen sich 
sicher. Dennoch sollte man zu Silvester Fenster und Türen der Box verschließen. Idealerweise die Fenster abdunkeln. Spätestens gegen Mitternacht, am Besten bereits den ganzen Abend und die Nacht, das Licht im Stall anschalten. Das Verdunkeln nach Außen und die Helligkeit innen lenken die Pferde von Lichtreflexen der Silvesterknaller und Raketen ab.

Musik im Stall
Musik im Stall lenkt die Pferde von den Geräuschen der Silversterknaller und -raketen ab. Die Musik natürlich nicht zu laut machen, aber gut hörbar. Klassische Musik eignet sich am besten. Wenn noch ein wenig Zeit, die Klassik schon vorher im Stall ab und zu abspielen. Die klassische Musik wirkt beruhigend und somit sind positive Erfahrungen bereits mit der Musik verknüpft.

Beim Pferd bleiben
Nicht wenige Pferdehalter verbringen diesen Abend vor der Pferdebox ihres Pferdes, auf einigen Strohballen sitzend in warme Decken gehüllt und versuchen ihre Ruhe auf die Pferde zu übertragen.

Mit den Nachbarn reden
Es ist hilfreich einige Tage vor Silvester das Gespräch mit den anliegenden Nachbarn zu suchen und sie zu bitten, aus Rücksicht auf die Pferde, nicht gar so viel und so laut zu knallen. Man kann nicht voraussetzen, dass alle Menschen wissen wie empfindlich Pferde auf die Silvesterknallerei reagieren. Ein kleines Dankeschön für die Rücksichtnahme im Nachhinein ist bestimmt hilfreich, auch im Hinblick auf das nächste Mal.

Im Offenstall
Zunächst sollten alle Flächen und Zäune kontrolliert werden, um Verletzungsmöglichkeiten auszuschließen. Der Zaun muss ausbruchssicher sein. Vielleicht kann man schon einige Tage vorher den Zaun mit Trassierband optisch verstärken.

Die Pferde an Silvester hier nicht alleine lassen. Ideal ist wenn 
mehrere Personen anwesend sein können und beruhigend auf die Pferde einwirken. Auch hier gilt, so viel Licht wie möglich anmachen und ggf. Musik anstellen.

Junge Pferde und alte Hasen
Die erfahrenen Pferde, die schon einige Silvesterabende erlebt haben, geben den jüngeren Pferden eine unersetzliche Ruhe und Sicherheit. Sie bewahren insbesondere die Pferde im Offenstall vor panikartigen Reaktionen auf die Silvesterknallerei. Auch in der Box wirken erfahrene Pferde beruhigend auf die jüngeren.

Beruhigungsmittel
Bewährt haben sich Beruhigungsmittel (für Mensch und Pferd) wie Rescuetropfen aus Bachblüten, aber auch Baldrian, Melisse oder Hopfen. Diese Mittel sedieren das Pferd nicht, sondern tragen zu einer leichten Beruhigung in der Silvesternacht bei. Es empfiehlt sich diese Mittel mehrfach am Tag zu geben und unbedingt schon deutlich vor Silvester  mit der Eingabe zu beginnen. Erst am Silvesterabend die erste Eingabe zu geben reicht nicht aus. Hier ggf. Rücksprache mit dem Tierarzt halten.

Keine Panik
Panik ist ansteckend. Sollte ein besonders nervenschwaches Pferd in der Gruppe sein, ist es besser für dieses Pferd ein vom Tierarzt empfohlenes 
Beruhigungsmittel einzusetzen. So kann man die ganze Herde vor Panik schützen.

Für alle Pferde
Schrecktraining auf Geräusche ist ein gutes Training, um auf die Knallerei an Silvester vorbereitet zu sein. Pferde sind dann physisch und psychisch gelassener, wenn sie gearbeitet haben. Also auch an Silvester ausgiebig mit dem Pferd arbeiten und bewegen. Kauen beruhigt und ist gut für die Nerven. Eine großzügige Futterportion kurz vor Mitternacht beschäftigt die Pferde. Schon einmal die große Portion eine halbe Stunde vor zwölf bereithalten und dann kann das große Kauen losgehen.